Die Idee entstand im Frühjahr 2010 beim Mittagessen in der Firma. Boris und ich waren der Meinung, dass man(n) eigentlich mal über die Alpen geradelt sein sollte. Das Vorhaben klang für mich erst mal total abstrus, aber es haben ja auch schon andere geschafft. Warum also nicht? :) Nach einiger Recherche im Internet haben wir uns bei unserer ersten Tour dieser Art für die alte Römerstraße Viamala sowie für den Splügenpass entschieden. Philipp war die Strecke schon einmal als Jugendlicher gefahren und aus der Erinnerung soll sie recht einfach fahrbar sein.

Es sollte also von Konstanz aus am Bodensee entlang zum Alpenrhein/Hinterrhein gehen. Von dort aus durch die Viamala Schlucht den Splügenpass rauf. Für den Einstieg hatten wir uns ganz bewusst diesen relativ einfachen Pass mit schöner gleichmäßiger Steigung, relativ wenig Höhenmetern (~800 m) und ganz wenig Autoverkehr ausgessucht. Vom Pass aus führte der Weg nur noch bergab und endete für uns in Domaso, wo wir für ein paar Nächte zwei schöne Appartments mit Pool und Whirlpool angemietet hatten.

Unsere Route führte haben wir in folgende Etappen aufgeteilt:

  • Heidelberg -> Konstanz (per Bahn)
  • Konstanz -> Bregenz
  • Bregenz -> Sargans
  • Sargans -> Chur
  • Chur -> Nufenen
  • Nufenen -> Domaso
  • 3 Tage la dolce Vita am Lago di Como
  • Domaso -> Lugano
  • Lugano -> Heidelberg (per Bahn)

Konstanz -> Bregenz

Nachdem wir uns am Konstanzer Bahnhof mit ausreichend Lebensmitteln versorgt hatten, ging es endlich los. Zuerst allerdings mit einer Schiebestrecke (Fahrradverbot!) durch einen Park am Bodenseeufer entlang. Der Park mündete im Bodenseerundweg, dem wir nun den gesamten Tag über folgten. Der Bodenseerundweg ist durchaus empfehlenswert, wenn man unter der Woche fährt. Da wir aber am Wochenende unterwegs waren, war die Hölle los. Alles voll mit Fahrradfahrern, Inlineskatern, Badegästen, Hunden usw. Richtig Fahrt aufnehmen war also nicht möglich. Am späten Nachmittag trafen wir dann Bregenz ein. Nachdem wir erstmal bei der falschen Jugendherberge waren, haben wir dann in der Nähe des Stadtzentrums die richtige gefunden. Nach kurzer Dusche ging es in die Stadt zum Futtern und Sightseeing. Später am Abend haben wir uns dann noch die Festspiele auf der Seebühne angeschaut. Allerdings ohne Eintritt vom Ufer aus. 😉

Bregenz -> Sargans

Am nächsten Morgen sind wir nach einem kräftigen Frühstück Richtung Süden gestartet. Bei wunderbaren Wetter ging es immer entlang des Rheins Richtung Schweiz. Immer wieder ging es zwischen Schweiz und Österreich hin und her, so dass ich irgendwann gar nicht mehr wusste, in welchem Land wir eigentlich sind.. 😉 In Sichtweite zu Lichtenstein ging es weiter nach Sargans, unserem nächsten Übernachtungsort. Hier hatten wir uns in einer kleinen Herberge im Ortszentrum eingemietet. Nach einem kurzem Bad im Hochrhein (für Philipp und mich) sowie einem ordentlichen Abendessen, sind wir dann zum gemütlichen Teil des Abends übergegangen. :) Im Erdgeschoss des Hotels gab es eine gemütliche Bar mit allerlei lokalen Alkoholspezialitäten. Die schweizerische Bedieunung outete sich dann im Laufe des Abends noch als Berlinerin im Job-Exil.. 😉

Sargans -> Chur

Dieser Tag hatte nur eine Kurzetappe von 40 km im Programm. Von Sargans bis zum Splügenpass wären es über 90 km gewesen und das war uns zusammen mit ~1800 HM für die erste Alpenüberquerung ein wenig zu riskant gewesen. Also waren wir nach kurzer Tour schon gegen Mittag in Chur. Nachdem Checkin in unserer urigen Unterkunft (das Ding nannte sich Backpacker Hostel Meiersboden, war aber eine alte Schweizer Zivilschutz-Kaserne) haben wir die Gruppe aufgeteilt. Die einen sind unter Boris Leitung noch ein paar Bergstraßen (dort gibt es genügend) hochgeradelt. Knapp 40 km ohne nennenswerte Höhenmeter auf einer Alpenüberquerung gehen gar nicht! Der Rest hat sich in der Innenstadt von Chur bei Bier und Döner gemütlich gemacht. Zum Abendessen haben wir uns dann in Chur wieder getroffen. :)